Malve
Malva sylvestrias L.
Haben Sie schon einmal eine frische Malvenblüte zwischen den Fingern zerrieben? Wenn nein, machen Sie das einmal. Sie werden spüren, wie sich ein weicher Pflanzenschleim auf den Fingern bilden wird. Das verrät schon, welchen wertvollen Inhaltsstoff diese Pflanze enthält: den Schleimstoff.
Seit Jahrhunderten wird die Malve in Klostergärten und später auch in Bauerngärten angebaut. Die Malve wird als Blüte geerntet, am besten am späteren Vormittag, wenn der Morgentau verdunstet und die Mittagssonne die Wirkung in die Blüten gekitzelt hat. An Regentagen lassen wir die Ernte aus.
Zum Trocknen werden die Blüten sorgfältig nebeneinander ausgelegt, so dass sie schnell und vollständig durchtrocknen. Wegen des hohen Schleimstoffgehalts der Pflanze wird Luftfeuchtigkeit angezogen. Darum muss die Malve an trockener Luft getrocknet und anschliessend Luftdicht aufbewahrt werden. Sonst kann schnell der Schimmel die ganze wertvolle Sammlung ruinieren.
Wirkung
Der hohe Schleimstoffgehalt der Malve hat eine reizlindernde Wirkung bei Haut- und Schleimhautentzündungen. Der Pflanzenschleim legt sich wie eine Schutzschicht über die entzündeten Schleimhäute des Atem-, Verdauungs- und Genitaltrakts und schützt so vor weiteren Reizungen. Die entzündete Stelle kann schneller abheilen. Äusserlich kann Malventee zum Gurgeln bei Halsschmerzen angwendet werden. Oder auch als kalte, beruhigende Kompresse bei Juckreiz von Hauterkrankungen.
Medizinsiche Anwendungen:
Innerlich:
Tee bei Entzündung der Mund- und Rachenschleimhaut, trockenem entzündlicher Reizhusten, Heiserkeit, Kehlkopfkatarrh
Äusserlich:
zum Gurgeln bei Halsschmerzen, als reizlindernde Auflage auf Haut und Schleimhaut.